Dienstag, 27.02. 2024
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„Veganuary“ – Beispiele aus den Hochschulen zum Durchstarten

Die Initiative „Veganuary“ wurde aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet mit zahlreichen Hinweisen für eine erfolgreiche Umsetzung in der GV

Über 80 Zuhörer*innen versammelten sich am Dienstag den 20.02.2024 online, um an der 13. Veranstaltung des digitalen Austausch-Formates „WissensSchnittchen“ teilzunehmen.
An diesem Tag drehte sich alles um den veganen Monat Januar „Veganuary“ und die Perspektive der Hochschulen, die sich mit großem Einsatz daran beteiligt haben. So nahmen in diesem Jahr 23 von 57 Studierendenwerken an der Aktion teil, während es im Vorjahr nur 2 waren. Auftakt und Ansporn dazu gab sicherlich der Vortrag des Direktors von Veganuary Christopher Hollmann im Rahmen der Mensatagung des Deutschen Studierendenwerkes im September 2023 in Dresden. Insgesamt werden von den Studierendenwerken über 2,9 Millionen Studierende und zusätzlich ca. 20% Hochschulangestellte an Universitäten und Hochschulen verpflegt.

 

Zahlreiche Aktionen nicht nur im Januar

Christopher Hollmann berichtete als Director Germany des Veganuary Deutschland von den Aktionen der Initiative und deren positiver Entwicklung in diesem Jahr. Dabei wurde deutlich, dass die Umsetzung im Januar sowohl für die beteiligten Initiativen als auch die Verbraucher*innen ein guter Start ins Jahr wie auch in eine insgesamt bewusstere Herangehensweise ermöglichen. So bleiben 28 % ganz bei einer veganen Ernährung, in jedem Fall aber gewinnt der Speiseplan im privaten Bereich wie auch in Kantinen und Mensen an veganen Gerichten und damit an Vielfalt. Als Learning aus den bisherigen Kampagnen empfiehlt Herr Hollmann – ähnlich wie in den DGE-Qualitätsstandards die Optimierung der Lieblingsgerichte empfohlen wird – die Bestseller zu „veganisieren“.
 
Danach gab Mareike Wecker, die als Leiterin der Kommunikation und des Marketings beim Studierendenwerk Paderborn den Veganuary 2024 erstmals umsetzte, einen Überblick zu den Aktionen in den fünf Mensen und drei gastronomischen Einrichtungen. So sind dort seit zehn Jahren vegane Gerichte im Angebot. Durch die Nutzung der Angebote des Veganuary konnte das vorhandene Angebot noch stärker in den Fokus gesetzt werden. Zusätzlich wurden eigene Formate wie eine Dessert-Verkostung und die Verlosung eines Kochworkshops für 15 Studierende mit dem Mensa-Koch durchgeführt. Ein Film zur Zubereitung eines veganen Gerichtes in der Mensa diente dazu, die Transparenz für die Tischgäste zu erhöhen. Dies wurde von den Studierenden sehr positiv aufgenommen. Auch konnte die Preis-Angleichung der veganen Currywurst an die fleischhaltige Variante umgesetzt werden.

Zum Abschluss der Expert*innen-Runde stellte Florian Wendler die bundesweite Studierenden-Initiative Mensarevolution vor, die er Anfang 2022 mitgegründet hat. Die Mensarevolution möchte alle Studierendenwerke erreichen und sich nicht allein darauf verlassen, dass die Transition zur nachhaltigeren und klimabewussten Mensa von selbst bzw. nur an einem Teil der Studierendenwerke merkbar vorangeht, da mit Hinblick auf die Klimakrise schlicht die Zeit dafür fehlt. Er betonte dabei, wie groß der Einfluss des Verpflegungsangebotes bzw. der Ernährung generell am Klimawandel ist. Dazu hat die Initiative einen Mensa-Forderungskatalog entwickelt, der bereits von vielen Studierendenvertretungen auf lokaler, aber auch Landes- und Bundesebene sowie u.a. von der Deutschen Umwelthilfe, Health For Future, der Albert-Schweitzer-Stiftung und dem netzwerk n unterstützt wird. Zum Schluss präsentierte Florian Wendler den Teilnehmenden einige motivierende und aktuelle Good-Practice-Beispiele. So konnte bei den Mensen in Hannover bei gleichem Umsatz der Anteil an veganen Gerichten im Veganuary durch ein größeres Angebot im Vergleich zum letzten November um bis zu 30% gesteigert werden. Studierende sind eine dankbare Zielgruppe, die die neuen Impulse sehr gut aufnehmen und mittragen.


Praxistipps und Rezepte beim Austausch

Beim anschließenden Austausch interessierten sich die Teilnehmenden besonders für Rezepte, die verwendeten Zutaten bzw. Ersatzprodukte und die Nährstoffversorgung. Dazu konnte neben den Referierenden auch der Leiter der Hochschulgastronomie in Paderborn, Erhard Wolf, gute Praxistipps geben. Alle waren sich einig, dass es sich lohnt, vegane Gerichte anzubieten. Gut lassen sich die Klassiker wie Bolognese, Chili und Eintopfgerichte anpassen. Ausschlaggebend für viele Gäste sind immer noch der Geschmack und der Preis der angebotenen Speisen.
Für weitere Fragen haben wir ein Interview mit den Referent*innen zusammengestellt.


Hier eine Auswahl von pflanzenbasierten Rezeptsammlungen für die Gemeinschaftsverpflegung, die im Austausch empfohlen wurden:
1.    https://albert-schweitzer-stiftung.de
2.    https://proveg.com
3.    https://peta.de
4.    https://vnskt.de

Bei uns können Sie z. B. in der Rezeptdatenbank von JOB&FIT direkt nach veganen Gerichten suchen.
 


Nächstes WissensSchnittchen

Das nächste „WissensSchnittchen“ findet am 19. März 2024 statt, darin geht es um das Thema Energiesparen in der Gemeinschaftsverpflegung. Interessierte sind herzlich eingeladen sich ab Anfang März anzumelden. Dann findet sich die Meldung dazu auf unseren Internetseiten unter der Rubrik „Aktuelles“ bzw. „Service“.